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Ein kleines Spuk-Spektakel
"Und dann lassen wir die Geister einfach quer über die Bühne fliegen!", entschwebte die Phantasie, als klar war, unser diesjähriges Stückbauen wir auf dem Jugendbuch "Die Jagd nach dem Geisterschatz" von Ivo van Orshoven basieren.
Natürlich mussten solch abgehobene Gedanken auf den Boden der Tatsachen zurück. Und dort standensie am Ende auch, unsere Geister von der Burg Haferstein, besser gesagt, sie versuchten doch zu schweben. Denn, was die Bühnentechnik nicht vollbringen kann, musste eben durch Körperarbeit ausgeglichen werden. Und so stand am Anfang der Proben, noch lange bevor es einen echten Spieltext gab, das Spielen von Figuren. "Du stehst zu fest auf dem Boden, das sieht nicht leicht genug aus. - Nein, der alte Geistergraf muss auch leicht wirken, aber seine Bewegungen sind doch eher kantig. - Probier's noch mal mit den ausgebreiteten Armen." Kommentare dieser Art begleiteten die Improvisationsversuche auf der Suche nach interessanten Theaterercheinungen, nicht nur, wenn es um die Geisterfiguren ging.
Doch nun zu einer längeren Kurzfassung des Inhalts: Graf Gerhard von Überreif bis Halbverschimmelt (Carsten Böhm, Matthias Berthold) hat Angst vor Geistern und möchte deshalb mit seiner Gattin Doris (Katharina Lindner, Maria Bader) nicht auf Burg Haferstein, die sein Besitz ist, wohnen. Allerdings vermutet er dort einen Schatz, den er nur allzu gern besäße. Deshalb beauftragt er seine Notarin (Marianne Wondrak, Julia Lindner) einen Geschichtsforscher ausfindig zu machen, der die Burg bewohnt, sie untersucht - dabei hoffentlich den Schatz findet - und ein Museum verwaltet. Herr Dieter Bollemann (Christian Römmelt, Peter Hadwiger) möchte die Chance nutzen zu Ruhm und Ehren zu gelangen und geht auf dieses Angebot ein. Seine Frau Erika (Elisabeth Menth, Stefanie Schwab) und die jüngere Tochter Steffi (Stefanie Lazarek, Kerstin Baumann) sehen die Sache gelassen. Die ältere Tochter Sara (Brigitte Bandorf, Saskia Dittrich) dagegen bleiben skeptisch. Schließlich zieht Familie Bollemann auf Haferstein ein. Natürlich wohnen dort noch die Geister derer von Hafer zur Grütze, denen unter betrügerischen und hinterhältigen Umständen die Burg von denen von Überreif bis Halbverschimmelt einst vor etwa achtundert Jahren entwendet worden war. Sie sind nicht bösartig, denn sie können nichts dafür, dass die von Überreif bis Halbverschimmelt so ängstlich sind und deshalb nie die Burg bewohnten. Sie sind also noch immer die wahren Bewohner des ehemaligen Besitzes und sie haben den Schatz in ihrer Hand, der von der etwas vergesslichen Tante Mathilde (Stefanie Pataky, Elisa Kochskämper) behütet wird, wenn ihr nicht gerade entfallen ist, wo sie ihn wieder in hat. Dann hilft ihr das Geister-Kind Christina (Julia Streng, Lisa Röske) ihn wiederzufinden, wofür sie die Tante gelegentlich mit einem Schmuckstück entlohnt. Aber auch die vom Hafer zur Grütze haben eine reizbare Seite, sie sind schließlich von Stand und Adel. So spitzt sich der Konflikt zu, als die Bollemänner einziehen, alles umräumen, jeden Winkel untersuchen und respektlos die "Mitbewohner" übersehen. Geister-Graf Eberhart (Jens Gärtner, Peter Hartmann) und seine Frau Clothilde (Martina Schmitt, Regina Menth) gehen - was bleibt ihnen denn übrig? - zm Gegenangriff über. Sie bleiben erfolglos und Herr Bollemann findet tatsächlich in einem Geheimfach hinter dem Kamin ein große alte Kiste. Weil er vertraglich dazu verpflichtet ist, muss er das Grafenpaar und die Notarin auf die Burg einladen, bevor er die Kiste öffnen darf. Der vermeintliche Schatz erweist sich zwar nur als verloren gegangenes Kinderspielzeug, aber versehentlich lockt Sara Bollemann alle in den Keller, wo Tante Mathilde den wahren Schatz zuletzt vergessen hat. Nun beginnt die eigentliche Jagd, denn auch die Notarin möchte ihren Anteil an dem Fund nicht verloren sehen. Am Ende aber scheidet doch die Angst vor den Geistern die "Spreu vom Weizen". Der Schatz wird gerettet und bleibt auf Burg Haferstein, die Herr Bollemann in ein Museum für die wertvollen Stücke umwandeln wird. Unter diesen Umständen findet sogar Mathilde ihr Gedächtnis wieder. Die vom Haver zur Grütze stimmen ihre Familienhymne an und der Applaus des Publikums beendet das "Kleine Spuk-Spektakel".